Am 5. November 1995 wurden die Franz Ferdinand Hütte am Parapluiberg, die Teufelsteiner Hütte und die Kammersteiner Hütte an die öffentliche Wasserversorgung und den öffentlichen Kanal angeschlossen.
Die Hütten, im Gebiet des Perchtoldsdorfer Waldes gelegen, waren seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel für viele Wienerinnen und Wiener.
Waren früher die Hütten nur Raststätten, in denen mitgebrachte Speisen und Getränke verzehrt wurden, wurden sie mit zunehmendem Wohlstand immer mehr auch Anbieter von Speis und Trank. Das Wasser wurde teilweise aus nahegelegenen Quellen zu den Hütten transportiert, musste aber in Trockenzeiten im Tankwagen zu den Hütten transportiert werden. Die Entsorgung der Abwässer war zunächst kein Thema, mit zunehmendem Umweltbewusstsein wurde man sich aber rasch der Problematik bewusst.
In den frühen 80er Jahren begann die Diskussion über neue, moderne und hygienische Lösungen. Zu dieser Zeit entstanden auch die ersten biologischen Kleinkläranlagen, die für einzelne kleinere Hütten in Österreich errichtet wurden. Wesentlicher Punkt waren aber auch die Kosten für derartige Anlagen, hatte man doch im Fall Perchtoldsdorf vier Hütten. Während das gemeindeeigene Schutzhaus am Parapluiberg, die Teufelsteiner Hütte und die Kammersteiner Hütte von Anfang an dabei waren, wollte sich der Besitzer der Kugelwiese zunächst nicht anschließen.
In einer einmaligen Zusammenarbeit zwischen dem damaligen Bürgermeister Dr. Heiduschka, Vizebürgermeister Ing. Kotratschek und Referent Mag. Plessl, unterstützt vom damaligen Amtsdirektor Dr. Gehring, gelang es, eine erfolgreiche Finanzierung aufzustellen. 35 Prozent an nichtrückzahlbarer Förderung kamen vom Bund, 35 Prozent vom Land NÖ und 14 Prozent wurden vom Verein Niederösterreich-Wien (Geschäftsführer Ing. Kotratschek) übernommen. Von den 1995 endgültig abgerechneten Kosten von 13,9 Millionen Schilling wurden also 11,7 Millionen von anderen Stellen bezahlt.
Da die Marktgemeinde Perchtoldsdorf keine Förderungen erhalten konnte, wurde die Wassergenossenschaft „Föhrenberge“ gegründet, mit Obmann Anton Plessl an der Spitze.
Der Anschluss an das öffentliche Wasser- und Abwassersystem wurde am Ende der Kriegsherrgasse durchgeführt. 3 km lang waren die Leitungen. Am 5. November 1995 wurden Wasserleitung und Kanal feierlich in Betrieb genommen.