Dass es sich im schönen Perchtoldsdorf mitunter wie im Paradies leben lässt, ist nichts Neues. Gute Luft, herrliche Wanderwege, wunderbare Heurigen, schöne Villen, super Freizeitangebote, etc. etc. Doch auch im Rathaus herrschen paradiesische Verhältnisse. Wenn auch nicht für alle.
In seinem jüngsten Bericht für das Jahr 2016 weist der Rechnungshof neben einer umfangreichen und massiven Kritik an der Finanzgebarung des Ortes auch darauf hin, dass die vier Spitzenverdiener im Rathaus bis zum 2,5-fachen des Bürgermeistergehalts (85.125 EUR brutto im Jahr) kassiert haben und bis zu 92,2% von dem, was der Landeshauptmann verdiente (Jahresgehalt 243.215 EUR brutto). Das war unter anderem deshalb möglich, weil der Bürgermeister sehr hohe Mehrdienstleistungspauschalen genehmigte, die für die vier Rathausmitarbeiter insgesamt 136.841 EUR betrugen, also im Schnitt 34.000 EUR pro Person.
Der bestverdienende Beamte der Marktgemeinde Perchtoldsdorf erhielt damit um rund 36.000 EUR mehr im Jahr als der Höchstverdienende der Landeshauptstadt Klagenfurt, die mit knapp 100.000 Einwohnern fast sieben Mal so groß ist wie Perchtoldsdorf.
Die Marktgemeinde Perchtoldsdorf wies in ihrer Stellungnahme an den Rechnungshof darauf hin, dass man die Besoldungen sorgfältig vornehme und alles rechtens sei. Der RH replizierte darauf mit der Bemerkung, dass die Entlohnungshöhen großzügig seien.