Perchtoldsdorf: Vor 50 Jahren wurde die bayerische Stadt Donauwörth Partnerstadt von Perchtoldsdorf. Das wurde am ersten Mai-Wochenende mit Blasmusik, Heurigenbesuch und einem Festakt in der Burg ausgiebig gefeiert.
Rund 100 Damen und Herren aus Donauwörth, darunter auch Oberbürgermeister Jürgen Sorré, kamen mit Bussen nach Perchtoldsdorf, die meisten davon bereits alte Bekannte, viele sogar schon echte Freunde. So zum Beispiel Beate Schuster, die schon vor 40 Jahren mit ihrem Mann, einem SPD-Politiker (er ist leider in der Zwischenzeit verstorben) in Perchtoldsdorf war. Sie wurde beim Jubiläum von Anton Plessl betreut, der als dienstältester Gemeinderat von Perchtoldsdorf und Zeitzeuge auch die Festrede im Rathaus hielt. Plessl hat liebevoll einen kleinen Bildband mit der genauen Entstehungsgeschichte der Städtepartnerschaft gestaltet. Dort erfährt man etwa, dass Donauwörth ursprünglich eine Partnerschaft mit Wien eingehen wollte, doch der damalige Bürgermeister Felix Slavik freundlich ablehnte und auf Perchtoldsdorf verwies.
Auch zwischen den Perchtoldsdorfer Weinhauern und Donauwörth besteht eine enge Verbindung. Seit nunmehr 28 Jahren fahren fünf Betriebe (Nigl Junge Generation, Breitenecker, Franz Distl, Drexler-Leeb, Andreas Spiegelhofer und bis 2016 auch der Winzer Franz Reindl) jedes Jahr zu Muttertag nach Donauwörth, um dort ihre Weine zu präsentieren und zu verkaufen.
Durch mangelnde Pressearbeit der Gemeinde Perchtoldsdorf wusste die Bevölkerung so gut wie nichts von der 50-Jahr-Feier, der Haus- und Hof-Postille “Perchtoldsdorfer Rundschau” war das große Jubiläum nicht einmal eine Zeile wert. Kein Wunder daher, dass der Empfang der bayerischen Delegation am Marktplatz quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. “Ich hätte eigentlich schon erwartet, dass die Bevölkerung da mit eingebunden wird, man hätte zum Beispiel auch Fähnchen raushängen können. Immerhin haben wir sogar eine Donauwörther Straße im Ort”, wunderte sich Hofrat Anton Plessl. Und nicht nur er.
Zu den Feierlichkeiten war zwar eine ÖVP nahe Wochenzeitung geladen, nicht aber noe24.at oder die Heurigenzeitung. Platzmangel, lautete die Begründung.