Perchtoldsdorf: Durch eine Gesetzesänderung auf Landesebene wird es ab 1.7.2028 zu massiven Änderungen in den Flächenwidmungsplänen der Gemeinden in NÖ kommen. „Damit diese Änderungen die Entwicklungsmöglichkeiten des Ortes nicht verhindern und um den Bestand unserer Perchtoldsdorfer (da fehlt in der Aussendung von Schwarz-Pink ein Wort, wahrscheinlich soll das Häuser oder Grundstücke heißen, Anm. d. Red.) zu schützen, arbeiten wir seit einigen Monaten an der Änderung der Raumordnung“, ergänzt der zuständige Vizebürgermeister Tony Platt (NEOS). Betroffene Gebiete sind vor allem das historische und das erweiterte Zentrum des Ortes. Rund 80 % des Ortsgebietes sind davon nicht betroffen”, so heißt es in einer Aussendung der Ortsspitze.

Die ÖVP-NEOS-Koalition will das Ortsbild und den Bestand sichern, gleichzeitig aber auch eine moderate Entwicklung zulassen. Mit logischen und transparenten Regeln soll eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung geschaffen werden, die übermäßige künftige Einschränkungen verhindert. Angesichts der sehr komplexen Regelungen eine herausfordernde und auch aufwändige Aufgabe.
Die Auflage der Gemeinde Perchtoldsdorf wurde am 21.7.2025 im Kulturzentrum vorgestellt. Gemeinderat Mag. Anton Plessl vom BDG (Bewegung der Generationen) berichtet:
DI-Jochen Schmid (Knollconsult Umweltplanung ZT GmbH) informierte über das Ziel dieser 12. Änderung und das neue Zonenmodell.
In der Zone 1 (Ortszentrum) sollte es zu einem “moderaten Zu- und Ausbau”, z. B. im Umfang eines zusätzlichen Dachgeschosses kommen.
In der Zone 2 (erweitertes Zentrum) sei kein schützenswerter historischer Baubestand vorhanden und habe die Entwicklung der letzten 10 Jahre vor der Bausperre gezeigt, dass in diesen 10 Jahren lediglich 40 Wohneinheiten mit 80 bis 120 Bewohnerinnen hinzugekommen sind.
In der Zone 3 mit Ein- bis Zweifamilienhäusern würde “nichts passieren”.
In der Zone 4 gäbe es sogenannte “Inseln”, wo z. B. in den 1980er Jahre mehrgeschossige Häuser entstanden sind, hier wolle man den Bestand “einfrieren”.
Heftig kritisiert wurde, so Plessl, auch die unterschiedliche Geschoßflächenzahl für zahlreiche Grundstücke. Auf Unverständnis stieß, dass benachbarte Häuser unterschiedliche Geschoßflächen hätten. Warum wurde nicht, wie bisher üblich, für bestimmte Ortsteile eine Geschoßflächenzahl vorgeschrieben, wurde seitens der Bürger und Bürgerinnen gefragt.
Der Dialog zwischen Gemeinde und Bevölkerung wird in den kommenden Wochen unter Einbeziehung von Fachleuten fortgesetzt werden. Kritik kam bei der Veranstaltung im Kulturzentrum vor allem von den Eigentümerinnen und Eigentürmern im historischen Zentrum. „Diese Kritik nehmen wir selbstverständlich ernst und werden uns mit den Argumenten auseinandersetzen“, versichern Bürgermeisterin Kö und ihr Vize Platt. In den nächsten Wochen wollen sie sich daher intensiv mit den vorgebrachten Argumenten unter Beiziehung von Fachleuten befassen.
„Im Sinne unserer Vorstellung von Demokratie und Bürgerbeteiligung wollen wir berechtigte Anliegen berücksichtigen und mit dem Ziel der Erhaltung des Ortsbildes unter einen Hut bringen. „Es wird uns gelingen, die Weichen für die Zukunft perfekt zu stellen“, sind ÖVP und NEOS zuversichtlich.
