Rund 70 meist ältere Herrschaften folgten der Einladung der Bürgerliste und kamen am 25. März zum Heurigen beim Weinbau Hummelberger.
In einer Art verfrühtem Wahlkampf für die Gemeinderatswahl im nächsten Jänner präsentierte Bürgerlisten-Chefin Gabriele Wladyka ihr Gemeinderatsteam mit Michael Kunerth, Thomas Wladyka und Helmuth Kittinger (Frau Dr. Monika Wolfschütz war verhindert) und sprach dann über die Themen, die ihr besonders am Herzen liegen: Die zu teuren Ausschreibungen der Gemeinde im Zusammenhang mit Bauprojekten, die extrem hohen Überstundenpauschale von Spitzenbeamten (bis zu 55.000 Euro im Jahr, wurde inzwischen nicht zuletzt auf Betreiben der Bürgerliste gestrichen), die hohe Überschuldung der Gemeinde (25 Mill. Gemeindeschulden plus 33 Millionen Euro Gemeindeimmobilien GmbH), mangelnder Lärmschutz beim Ausbau der Südbahn im Bereich Perchtoldsdorf/Brunn, zu viele Waldrodungen (die Bürgerliste fordert drei Jahre Ruhepause für den Wald) und vor allem das Thema Bodenversiegelung.
In der letzten Gemeinderatssitzung stellte die Bürgerliste wieder einen Antrag auf Bausperre, um die unterirdische Bodenversiegelung einzuschränken. Seit 2021 ist es nämlich möglich, unter Freiflächen Tiefgaragen zu bauen, es müssen dann nur 30 cm Erde darüber liegen. Wladyka: “Da kann natürlich kein Wasser versickern und auch kein Baum wachsen.”
Dass ÖVP, NEOS und vor allem Grüne – die Umweltpartei – gegen den Antrag der Bausperre stimmten, ärgert die Bürgerliste.
Wladyka bat die Heurigengäste, die andächtig den Ausführungen der Gastgeberin bei Wein, Schnitzeln und Aufstrichen folgten, um deren Stimme bei der nächsten Gemeinderatswahl. Und versprach gleichzeitig: “Wenn wir ans Ruder kommen, wird es keine Gebührenerhöhungen geben.”
Da schmeckten den meisten Wein und Schnitzerl gleich noch besser.