Demo für das öffentliche Baden im Steinbruchsee

Perchtoldsdorf: Zu einer “Demo für den Steinbruchsee” ruft der Verein SeeGemeinschaft mit Präsident Armin Knauthe an der Spitze am 20. Juni 2024 um 17:30 Uhr vor dem Rathaus in Perchtoldsdorf auf.

Die SeeGemeinschaft, eine Bürgerinitiative mit über 500 Unterschriften, setzt sich leidenschaftlich für naturverträgliches Schwimmen im Kaltenleutgebner Steinbruchsee, lokale Erholung am Wasser und umfassenden Umweltschutz mit aktiver Bürgerbeteiligung ein.

Vereinsobmann DI Armin Knauthe

Der Verein spricht sich entschieden gegen das Fernhalten der Bürger von ihrem See, gegen Gräben und Zäune in der Landschaft sowie gegen massive Geldverschwendung aus. Allein die Überwachung des Sees hat der Gemeinde Perchtoldsdorf im Jahr 2023 hohe Kosten verursacht, wird behauptet. Gleichzeitig ist die Biodiversität am See durch die Maßnahmen der Gemeinde stark zurückgegangen. Präsident Knauthe. “Nicht zu vergessen: Der See ist Eigentum von Perchtoldsdorf und gehört den Bürgerinnen und Bürgern!”

Der See galt seit Jahrzehnten als Geheimtipp für Ausflüge. Im Sommer 2022 hatte es dann aber einen Besucheransturm gegeben, berichtete orf.at. Die Folgen waren Probleme mit dem Müll und illegale Lagerfeuer rund um den See. Die Gemeinde Perchtoldsdorf zäunte das Areal damals sogar mit einem Bauzaun ein, um ungebetene Gäste fernzuhalten.

Steinbruchsee vor der Schließung, Foto: ÖVP Kaltenleutgeben

Die Bürgerinitiative „Seegemeinschaft“ arbeitete daraufhin gemeinsam mit Bewohnerinnen und Bewohnern von Perchtoldsdorf, Kaltenleutgeben und Wien-Liesing ein Konzept aus, das das Baden im Steinbruchsee ermöglichen sollte – unter gewissen Voraussetzungen und mit strengen Regeln. Das aber lehnte der Perchtoldsdorfer Gemeinderat ab. Unverständnis bei der Bürgerinitiative: Die Pläne stünden nicht im Widerspruch zum Naturschutz, hieß es.

Bleibt nur zu hoffen, dass im Falle der Öffnung des Sees für die Allgemeinheit nicht wieder ein paar Chaoten und Schweindln die Natur mit Müll und Lagerfeuer verunstalten und so den Gegnern der Seeöffnung in die Hände spielen.

2 Kommentare

  1. Der auf dem Gemeindegebiet von Kaltenleutgeben gelegene See ist im Eigentum der Marktgemeinde Perchtoldsdorf. Und war früher Abbaugebiet der Firma Perlmoser. Schon 1894 gab es die „Kalk und Zementfabrik AG Kaltenleutgeben“. In den Verträgen zwischen Perlmoser und der Gemeinde Perchtoldsdorf war die Rekultivierung dieses Gebietes vorgesehen. Und diese Rekultivierung ist auch geschehen; sie wurde in den 1990 er Jahren begonnen.
    Zu Beginn der Rekultivierung und mit der Bildung des Sees gab es nichts Schützenswertes und daher wurde von manchen Politikern des Ortes die Verbauung des Ufers in Erwägung gezogen. Um diese „Verhüttelung“ auf ewige Zeiten zu verhindern, wurde beschlossen, dieses Gebiet zum Naturschutzgebiet erklären zu lassen. Im Laufe der Zeit hat sich im See und seiner Umgebung tatsächlich eine schützenswerte Fauna und Flora entwickelt.
    Schon im März 2022 habe ich im Gemeinderat eine moderate und kontrollierte Nutzung des Sees gefordert. Dies auch deshalb, weil es in zahlreichen Länder Europas Modelle gibt, die eine moderate Nutzung und den Naturschutz vereinbaren.
    Auch wird von der „Umweltinitiative Wienerwald“ starke Kritik an den derzeitigen Maßnahmen geäußert.
    Das dem damals dem Gemeinderat vorgelegte Konzept der Seegemeinschaft garantiert eine moderate und kontrollierte Nutzung unter Einhaltung des Naturschutzes. Für mich macht es daher Sinn, die Kooperation mit der Seegemeinschaft zu wagen.

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