Nach Volksabstimmung: Gefördertes Wohnen bleibt oberstes Ziel für SPÖ Brunn

Brunn am Gebirge: Das geplante quartier21 auf dem Gelände der ehemaligen Glasfabrik in Brunn wurde bei einer Volksbefragung im Jänner abgelehnt. 22,8 % der Wahlberechtigten haben sich gegen und 14,2 % für die Drittellösung ausgesprochen – ein Drittel Wohnungen, ein Drittel Grünfläche und ein Drittel Geschäfts- und Sozialeinrichtungen.

Modell des neuen quartier21: Grünflächen und Hunderte neue Wohnungen, Foto: SPÖ Brunn

“Auch wenn die Wahlbeteiligung mit 37 % sehr gering ausgefallen ist und fast 40 % Ja-Stimmen als respektables Ergebnis für die Drittellösung zu sehen ist, sehen wir doch den Auftrag, die geplante Nutzung am Areal der ehemaligen Glasfabrik zu überdenken”, schreibt die SPÖ in einer Aussendung. Die Gegner des Projekts, allen voran die oppositionelle ÖVP, sehen das Glas freilich nicht halb voll, sondern halb leer und betrachten das Ergebnis der Volksbefragung als klares Votum gegen den Bau von Hunderten neuen Wohnungen, den die Drittellösung vorsehen würde.

Für die Rathausmehrheit (Rote und NEOS) ist dennoch klar: “Die derzeitige Bebauung in Form der alten Fabrikhallen muss verschwinden und eine vernünftige und nachhaltige Alternative zur abgelehnten Drittellösung entwickelt werden. Gleichzeitig sind und bleiben gefördertes Wohnen und öffentlich zugängliches Grün auf diesem Areal für uns oberstes Ziel. Nun gilt es mit den Eigentümern und dem Land Niederösterreich als Partner bei der Flächenwidmung Gespräche neu aufzunehmen und eine Kompromisslösung zu finden.”

Die Bürgermeister-Partei sieht sich als Opfer von Desinformation, falschen Behauptungen und Panikmache, die ein sehr gutes Konzept mutwillig demoliert hätten. Sie warnt vor einem weiteren Ausbau der bestehenden Hallen als Verteilerzentrum oder Spedition und dem damit verbundenen steigenden Schwerverkehr.

“Andererseits steht zu befürchten”, so die SPÖ Brunn, “dass die Eigentümer ihr Recht auf Bebauung ihres Grundstücks einklagen. Im schlechtesten Fall könnte das nach jahrelangen, teuren Prozessen weit mehr als 1.000 Wohnungen ohne jede Mitsprache der Gemeinde bedeuten. Das wollen wir nicht für unser Brunn! Deshalb bleiben wir sachlich und lösungsorientiert, um das bestmögliche Ergebnis für Brunn am Gebirge zu erreichen!”