Neues Wohnbauprojekt Hochstraße: Anrainer befürchten Verkehrschaos und Gestank

Perchtoldsdorf: Große Aufregung herrscht derzeit bei den Anrainern der Hochstraße 90 in Perchtoldsdorf. Auf einem Fahnengrundstück, auf dem jetzt ein Einfamilienhaus steht, sollen 18 Wohnungen gebaut werden, samt Tiefgarage für 23 PKW.

Auf diesem schmalen Weg, der jetzt dem Eigentümer des Hauses rechts im Bild als Ein- und Ausfahrt dient, sollen in Zukunft die 23 PKWs der neuen Bewohner des Nachbargrundstücks hereinfahren

Besonders brisant: Die Zufahrt von der Hochstraße zur Tiefgarage soll über eine fast 100 m lange, sehr schmale “Fahne” erfolgen, die Ausfahrt über den knapp 2 m breiten Willibald-Schliefweg entlang der Kaltenleutgebner Bahn, der auch von den zahlreichen Bewohnern der Anlage Hochstraße 88 frequentiert wird.

Anstelle dieses Hauses in der Hochstraße 90 soll demnächst eine Wohnhausanlage mit 18 Wohneinheiten und eine Tiefgarage für 23 PKWs errichtet werden

Der Hauseigentümer vor bzw. neben der geplanten Wohnanlage, ein Unternehmer, hat aber ein Servitutsrecht und kann mit seinem Wagen aus der Hochstraße rein und rausfahren, wann immer er will. Ebenso seine Kunden. Was besonders lustig wird, wenn ihm dann die neuen Nachbarn mit ihren Autos entgegenkommen. Und das auf einem Zufahrtsweg, der nur für eine Fahrspur ausgelegt ist.

Die Anrainer der neuen Wohnanlage befürchten in einem Schreiben an noe24.at, dass dort, mitten in der wichtigsten Heurigenstraße von Perchtoldsdorf, ein totales Verkehrschaos entstehen könnte, wenn es durch rein und rausfahrende Autos zum Rückstau in der Hochstraße kommt.

Die nur 2 m breite Ausfahrt entlang der Kaltenleutgebner Bahn

Ein weiteres Problem: Die Müllcontainer der 18 neuen Wohnungen sollen offen an der Hochstraße gelagert werden. Ein Anrainer: “Dass damit die historisch gewachsene und wichtigste Heurigenstraße im Ort und deren Bewohner künftig eine unerträgliche Belastung von Gestank, Ratten, Ungeziefer usw. ertragen müssen, scheint niemanden zu interessieren, ganz zu schweigen vom Anblick für Gäste und Anrainer.”

Auch wie angesichts der räumlichen Verhältnisse die Bautätigkeit bewältigt werden soll, ist völlig unklar. Schwere LKW´s und Bagger haben kaum eine Zu- und Abfahrtsmöglichkeit, die Anrainer fordern die Baubehörde auf, diesen Aspekt zu berücksichtigen. Vor allem, da eine Gefährdung und Beschädigung von Gebäuden nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Anrainer wollen alles in ihrer Macht Stehende versuchen, das Projekt zu verhindern. Es wurden bereits über 100 Protestunterschriften an Bürgermeisterin Andrea Kö übergeben. In einem Treffen vor Ort, an dem auch die Bürgermeisterin anwesend war, kam es bereits zu heftigen Diskussionen zwischen Anrainern und Bauträger.

Laut Gemeinde ist das Land Niederösterreich für diese Versiegelungspolitik verantwortlich, denn die Gemeinde wollte auch für das betreffende Grundstück maximal zwei Wohneinheiten verordnen, was abgelehnt wurde.