Perchtoldsdorf: Im Zuge des vierspurigen Ausbaus der Südbahnstrecke als “wichtiges Teilstück der transeuropäischen Verkehrsverbindung zwischen der Ostsee und der Adria, dem Baltisch-Adriatischen Korridor” (ÖBB) werden die Perchtoldsdorfer Bürger im Ortsteil Vesperkreuzstraße-Zuckermantel besonders massiv betroffen, fürchtet die Bürgerliste.
Denn der neue Bahnhof ,,Brunn Europaring” grenzt unmittelbar an, und ausgerechnet in diesem Bereich soll die Lärmschutzwand nur 4 Meter hoch werden! Auch ein Parkhaus mit 300 Stellplätzen soll dort hinkommen.
Das bedeutet: 600 Züge in 24 Stunden, Tag und Nacht, Schnellzüge, schwer beladene Güterzüge usw. durch streckenweise dicht besiedeltes Wohngebiet.
Laut WHO-Leitlinien 2018 sollte der Lärmpegel von Schienenverkehrslärm nicht höher als 54 Dezibel bei Tag und in der Nacht nur maximal 44 dB sein, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.
Die ÖBB ist allerdings der Meinung, dass am Tag 60-65 dB und in der Nacht 50-55 dB zumutbar seien. “Hier bei einer derart niedrigen Lärmschutzwand könnten auch diese Werte noch stark überschritten werden”, so befürchtet Gabriele Wladyka von der Bürgerliste.
Beim Bahnhof Perchtoldsdorf wird eine 9 m hohe Lärmschutzwand errichtet. “Sogar der Mist beim Wirtschaftshof wird durch eine 6,5m hohe Lärmschutzwand geschützt. Die Bewohner Ortsteil Vesperkreuzstraße-Zuckermantel müssen sich aber mit 4 m Lärmschutzwand begnügen”, so Wladyka.
200 Unterschriften von Bürgerinitiative nötig
Derzeit ist die UVP (Umweltverträglichkeitsprüfung) bereits eingereicht und wird überprüft, danach werden die Unterlagen der Gemeinde übermittelt (öffentliche Auflage) und es können Stellungnahmen abgegeben werden. Parteistellung im Verfahren erlangen auch Bürgerinitiativen mit mindestens 200 Unterschriften. Die Perchtoldsdorfer Bürgerliste wird hier tatkräftig die Anliegen der Bürger unterstützen und versuchen, Verbesserungen zu erreichen.
Bürgerlisten-Chefin Wladyka: “Es kann nicht sein, dass man bei diesem milliardenteuren Vorhaben ausgerechnet beim Lärmschutz spart und die Gesundheit und Lebensqualität der Bürger aufs Spiel setzt!”
Es erstaunt und entsetzt mich, dass sich die ÖBB einen berechtigten Wunsch der Anrainer und Anrainerinnen nach Erhöhung der Lärmschutzwand verweigert. Die Forderung ist moderat und verständlich.
Ich glaube, das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.