Perchtoldsdorf: Wer hat, der hat. In der Gemeinde Perchtoldsdorf scheint Geld keine Rolle zu spielen, wenn es um bestimmte Bauprojekte geht. So soll eine 1,5 Meter breite Holzbrücke, die über den Petersbach führt, um 39.000 Euro auf 3,50 Meter verbreitert werden. Dies, obwohl sie bisher völlig problemlos von Fußgängern und Radfahrern benutzt wurde.
Von einer teuren wie sinnlosen Maßnahme spricht Gemeinderätin Gabriela Wladyka und kritisiert den zuständigen Grünen Vizebürgermeister und Verkehrsreferenten Christian Apl. Zahlreiche Kommentare auf Facebook geben ihr Recht.
Außer den Grünen haben sich angeblich alle Fraktionen im Gemeinderat mehrfach gegen das Projekt ausgesprochen.
Auch SPÖ-Gemeinderat Mag. Anton Plessl erscheint die Brückenverbreiterung sinnlos. „Die Brücke steht schon jetzt für Fußgänger und Radfahrer zur Verfügung, ohne Probleme. Auch für die Rollstühle des Pflegeheims, das sich in der Nähe befindet, reicht die Brücke durchaus.“
Update: Die unnötige Brückenverbreiterung wurde von der Frau Bürgermeisterin abgeblasen, ein großes DANKESCHÖN dafür! Das Geld wird statt dessen für die Gehsteigsanierung in der Holzergasse verwendet. Ein Sieg der Vernunft, ausschlaggebend waren wohl die unzähligen ablehnenden Kommentare im Perchtoldsdorf facebook Forum.
Man kann natürlich darüber streiten, ob 39’000€ für die Verbreiterung einer Holzbrücke zweckdienlich sind oder nicht. Fakt ist, dass diese Brücke Teil der wichtigen Verbindung zwischen Perchtoldsdorf und Siebenhirten/U6 ist. Diese wird derzeit Stück für Stück attraktiviert und wird damit in den nächsten Jahren deutlich mehr Radverkehr aufnehmen. Da wäre es weitsichtig und klug gewesen, allfällige Engstellen frühzeitig zu beheben – so war es auch geplant.
Zur Einordnung der Kosten sei angemerkt, dass die Verbreiterung einer primär für den Autoverkehr gedachten Brücke zuletzt mit wohlfeilen 2 Millionen € zu Buche schlug.