Wladyka kontert ÖVP und NEOS in Sachen Ortsbild

Gemeinderätin Gabriele Wladyka von der Perchtoldsdorfer Bürgerliste sieht die Bebauungspläne bzw. Ortsverschönerungspläne von ÖVP und NEOS (siehe Beitrag weiter unten) sehr kritisch.

In einer Aussendung schreibt sie.

“Zum Thema Bebauung gab es in Perchtoldsdorf bereits mehrere Umfragen. Jeweils hat sich eine große Mehrheit der Bürger gegen eine noch dichtere Bebauung ausgesprochen. Dem wurde in der Vergangenheit auch teilweise Rechnung  getragen und es wurden die Bebauungsmöglichkeiten etwas eingeschränkt: So wurde 2020 in einer großangelegten  und teuren Überarbeitung der Pläne unter anderem im Kerngebiet eine Beschränkung der Wohneinheiten festgelegt, und zwar auf maximal 6 und maximal 12.

Weiters haben wir seit 2023 eine Bausperre mit festgelegten Geschoßflächenzahlen, und zwar 1,0 und 1,3, die in Hinblick auf die – 2028 in Kraft tretende – Festlegung Im Raumordnungsgesetz, wodurch im Wohn- und Kerngebiet generell nur mehr Geschoßflächenzahl 1 zulässig sein wird, außer in speziell bezeichneten Gebieten. Das würde natürlich eine Einschränkung bedeuten, was aber ein Anreiz wäre, bestehende Gebäude zu sanieren statt abzureißen. 

Denn ein Neubau wäre dann oft in der selben Größe nicht mehr möglich. Unser neuer, sehr kompetenter Raumplaner schlug vor, das so zu belassen (wir haben keinen Handlungsbedarf) und nur bei Bedarf etwas zu ändern.

Er erklärte auch, dass “nur eine Verdichtung zu keinen leistbaren Wohnungen führt”   

Zuständig für die Ortsentwichlung ist seit 2025 Vizebürgermeister Tony Platt von den NEOS. Diese haben sich schon im Wahlkapf für einen verdichteten Wohnbau ausgesprochen.

Nicht so die Bürgermeisterin. Sie propagierte ihr “Umweltleitbild” mir Erhaltung der Gärten und Grünflächen. Es ist also sehr zu hoffen, dass die ÖVP sich in diesem Punkt durchsetzen kann. Schließlich hat ja sie die Bausperre beantragt und es wäre absurd, jetzt – im Gegensatz zur  Bausperre – die Bebauungmöglichkeiten auszuweiten.

Was bedeutet verdichteter Wohnbau für den Ort (zB Abschaffung der Wohneinheitenbeschränkung):

Mehr teure Bauträgerwohnungen, mehr Bodenversiegelung durch KFZ-Pflichtstellplätze, mehr Autos, mehr Verkehr, höhere Infrastrukturkosten (bereits jetzt erfolgt der Kindergartenzubau Aspetten nur für den “Zuzug”, wie die Frau Bürgermeisterin bekanntgab. 

Fixkosten pro Jahr: Rund 600.000 Euro (inklusive Rückzahlraten)

Die Perchtoldsdorfer Bevölkerung hätte dadurch nur Nachteile!

Kommentar von Tony Platt (NEOS), Geschäftsführender Gemeinderat für Ortsentwicklung, Mobilität, Digitalisierung und Europaangelegenheiten:

Die „Umfrage“, auf die sich Frau Wladyka bezieht, stammt aus dem Jahr 2004. Ist also 21 Jahre alt. Die anderen beiden sind Facebook-Befragungen, die sie selber initiiert hat. Daraus abzuleiten, dass sich „eine große Mehrheit der Bürger gegen eine noch dichtere Bebauung ausgesprochen“ habe, ist methodisch mehr als nur unzulässig, das ist bewusst oder unbewusst manipulativ.

Unser Koalitionspartner, die ÖVP, und wir sind uns über die Zielsetzungen einig und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Es geht darum, die Interessen der Allgemeinheit an der Bewahrung des Ortscharakters und des Ortsbildes und die Wahrung der Rechte der GrundstückseigentümerInnen abzuwägen. Woran wir arbeiten, sind rechtsstaatlich saubere Lösungen. Wofür wir nicht zu haben sind, ist Anlassgesetzgebung, die einer panischen Angst vor jeglicher Weiterentwicklung entspringt.

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