Ärger mit dem Klimabonus: Schildbürgerstreich der Post

Vor einiger Zeit hat noe24.at über den Fall einer Dame berichtet, die bereits seit September auf ihre 500 Euro Klimabonus wartet. Frau D. ist österreichische Staatsbürgerin. Weil sie 2022 ein neues Bankkonto eröffnet hat, war das zuständige Klimaministerium nicht in der Lage, das Geld auf das neue Konto zu überweisen. Und die Post war wegen Überlastung nicht imstande, die Gutscheine (als Alternative zur Barüberweisung) vor Februar dieses Jahres zu versenden.

Jetzt endlich, Ende Februar, also ein halbes Jahr später, hat Frau D. ihre Gutscheine bekommen. Allerdings war sie zum Zeitpunkt, als der Briefträger das Päckchen brachte, nicht zu Hause, weil sie aus familiären Gründen längere Zeit im Ausland bleiben muss. Deshalb hatte sie schon vor einiger Zeit für ihre Familie eine Post-“Vollmacht Klimabonus 2022” ausgefüllt, damit jedes ihrer Familienmitglieder das Päckchen übernehmen kann. Einziger Haken bei der Geschichte: Die Vollmacht kann nur dem Briefträger bei der Zustellung zu Hause übergeben werden. Ist niemand daheim, wie im gegenständlichen Fall, hat man Pech gehabt. Man kann nämlich mit der Vollmacht nicht aufs Postamt gehen, wo das Päckchen hinterlegt ist. Dazu muss man  eine Online-Vollmacht über die post.at Internetseite ausfüllen und beantragen, was nicht nur einigermaßen mühsam ist (manchmal streikt dort der Server, der angekündigte Rückruf kommt nicht), sondern auch 20,40 Euro kostet. Früher hat als Vollmacht ein einfaches Schreiben mit der Unterschrift des Vollmachtgebers genügt. Aber heute dominiert   das Motto “Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht.”