Brief aufgeben wird immer mehr zum Luxus und Glücksspiel

Sind die Postmitarbeiter überfordert? Foto: Post AG

Während die Postgebühren in immer kürzeren Abständen erhöht werden und sich bald niemand mehr in dem komplizierten Tarifdschungel auskennt (Was ist ein Brief, was ein Paket usw.), haben offensichtlich auch die Postangestellten den Überblick verloren.

Vor kurzem gab noe24 im Postamt Endresstraße in Wien Mauer ein A4 Kuvert auf. Dieses kostete bisher 2,50 (bis 2 kg). Auf die Frage, warum das jetzt 2,70 koste, argumentierte die Postangestellte mit der  Erhöhung der Portokosten. Daraufhin verwies noe24 auf die Information auf der Post-Online-Seite, wo von 2,50 (Eco) und 2,70 für Prio(rity) die Rede ist. Die Antwort der Schalterbeamtin:  “2,50 können wir gar nicht mehr aufdrucken, das geht nur, wenn Sie es selbst frankieren.“  Interessant. Denn das stand nirgends, weder auf der Online-Seite der Post noch in der Postbroschüre. Was auch die Mitarbeiterin zugeben musste. Fazit. Man war also gezwungen, den teureren Prio-Tarif zu bezahlen. Obwohl man diesen gar nicht wollte.  

Einen Tag davor und auch einige Tage danach gab noe24 im Postamt Speisinger Straße in 1130 Wien ebenfalls A4-Kuverts mit selbem Inhalt (bis 2 kg) auf und zahlte dafür nur 2,50 EUR pro Kuvert. Anstandslos. Da gab es keine Probleme mit dem Frankieren.  

Gibt es also unterschiedliche Tarife in den Postfilialen? Wir fragten die Kundenabteilung der Post.

Antwort der Post an noe24: „Vielen Dank für Ihr Schreiben, das wir an die zuständige Gebietsleitung weitergegeben haben. Es tut uns leid, dass es zu dem von Ihnen geschilderten Vorfall gekommen ist. Selbstverständlich können Sie Ihre Sendungen zu dem Tarif von 2,50 € aufgeben. Die Mitarbeiter in der Post-Geschäftsstelle 1238 Wien, Endresstraße 121 wurden nochmals einer Produktschulung unterzogen.”

Vielleicht sollte man auch das Management der Post einer Schulung unterziehen, damit es endlich klare Verhältnisse schafft und für alle leicht verständliche Tarife festsetzt.