Brunn am Gebirge: Das Thema Bauen hat in den letzten Jahren für große Diskussionen in Brunn gesorgt. Auf der einen Seite der Wunsch nach leistbarem Wohnen und daher neuen Bauvorhaben, auf der anderen Seite Ablehnung von Betongold und unbezahlbaren Eigentums- und Mietwohnungen.
Es ist in den letzten Jahren fast schon zur Tradition geworden, dass dort, wo früher Einfamilienhäuser standen, nach dem Verkauf der Liegenschaften Doppelhäuser oder gleich Mehrfamilien-Wohnhäuser mit zahlreichen Eigentumswohnungen entstehen, die dann sehr teuer verkauft oder vermietet werden. Über 1.300 Euro Miete für eine 70 qm Wohnung ist dabei keine Seltenheit! Vor allem entlang der Wienerstraße zwischen Unterführung und B12a war dieses Phänomen verstärkt zu beobachten. Daher hat Bürgermeister Dr. Andreas Linhart vorgeschlagen, entlang der Wiener Straße eine Bausperre zu erlassen, um dort die Möglichkeit einer Beschränkung der Wohneinheiten zu untersuchen. Dieser Vorschlag wird von allen Parteien unterstützt.
Erhalt von historischen Bauwerken
Auch eine andere Initiative findet breite Unterstützung. Gemeindearchivar Dr. Manfred Car hat Unterschriften gesammelt und vorgeschlagen, historische und erhaltenswürdige Brunner Häuser außerhalb des unmittelbaren Ortszentrums zu erfassen und diese vor Abriss zu schützen. Diese Erhebung soll im kommenden Jahr stattfinden. Bis diese abgeschlossen ist, gilt auch dort ein Baustopp. Danach werden Schutzzonen verordnet, die die Erhaltung des wertvollen Altbestandes sicherstellen. Sofern dieses Ziel nicht gefährdet ist, sind Bauvorhaben natürlich auch während der Bausperre möglich, etwa bei Neubauten auf grüner Wiese oder Umbauten neuer Häuser.