Einen schönen trockenen Spätsommer in den kommenden Wochen vorausgesetzt, wird die bevorstehende Traubenlese Österreichs Winzern heuer einen prächtigen Jahrgang bescheren. „Die Weine aus der Lese 2020 werden zu regelrechte Fruchtbomben“, prognostiziert Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes. Er rechnet mit einer qualitätsmäßig sehr guten, mengenmäßig leicht unterdurchschnittlichen Erntemenge in Höhe von rund 2,3 Millionen Hektolitern.
Zwar war der Weinabsatz während der Corona-Krise in der städtischen Gastronomie und bei Veranstaltungen stark rückläufig, viele Winzer hätten sich aber mit dem Online-Handel zu helfen gewusst, manche mit dieser Vertriebsschiene sogar überhaupt ein neues Geschäftsmodell für sich entdeckt. „Auch der Ab-Hof-Verkauf, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung verloren hatte, ist wieder gestiegen“, erklärt Schmuckenschlager gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Lob sei hier den heimischen Konsumenten auszusprechen, denn „beim Weinkonsum sind die Österreicher Patrioten. Sie stehen zum österreichischen Wein.“
Auch im Lebensmittelhandel hat der österreichische Wein trotz Corona-Pandemie seine gute Stellung nicht nur halten, sondern hat sie sogar ausbauen können. Diese Partnerschaft dürfe nicht durch Preisdumping bei den Traubenpreisen gefährdet werden, warnt Schmuckenschlager. „Wir appellieren an die Traubenaufkäufer, angemessene Preise zu bezahlen. Denn sind diese zu gering, können die Produzenten keine Wertschöpfung mehr erzielen.“ (NÖ-Wirtschaftspressedienst/Müllers Büro/mm)