Die Coronakrise hat auch die Heurigen schwer getroffen. Zwar sollen die ersten Lokale wieder ab Mitte Mai aufsperren, doch die Umsatzverluste bis dahin sind gewaltig und treffen alle schwer.
Viele Heurigen bieten aber in dieser Notlage Speisen zum Abholen an bzw. beliefern ihre Gäste (meist nach 1- bis 2-tägiger Vorbestellung). Das Angebot reicht vom attraktiven Tagesmenü über deftige Hausmannskost bis zu ausgefallenen Fischdelikatessen, viele bieten auch Mehlspeisen an. Und sie verkaufen ihre eigenen Weine ab Hof. “Das funktioniert ganz gut und hilft uns, zumindest unsere wichtigsten Ausgaben zu decken”, sagt der Perchtoldsdorfer Weinbauvereinsobmann Toni Nigl.
“Es macht uns Weinhauern in dieser Situation auch Spaß und wir bleiben dadurch in Kontakt mit unseren Gästen und Stammkunden.”
Derzeit bieten folgende Perchtoldsdorfer Heurige Speisen zum Abholen an: Leopold Distl, Franz Jezek, Christian Neumayer, Pepi Schmid, Georg Sommerbauer, Karl “Guga” Sommerbauer, Familie Wolf und Karin Wölflinger.
Wie es ab 15. Mai weitergehen soll, wenn die ersten Heurigen wieder aufsperren, weiß auch Toni Nigl nicht. “Wie das von den Gästen angenommen wird, wenn wir nur jeden zweiten Tisch besetzen dürfen, um 18 Uhr zusperren müssen und alle mit Mundschutz herumrennen, das wird man sehen.” Zum Glück ist in Perchtoldsdorf noch kein Heurigenbetrieb wirtschaftlich bedroht. “Wir sind im Weinbauverein ganz gut aufgestellt und halten zusammen, wenn es drauf ankommt”, so Nigl.
Alle aktuellen Informationen über jene Perchtoldsdorfer Heurigen, die Speisen zum Abholen oder mit Lieferung nach Hause anbieten, erfährt man auf der Heurigen-Homepage www.perchtoldsdorf.com.
Auch das Winzerpaar Martin und Karin Niegl aus Brunn am Gebirge kocht bis Ende April, jeweils dienstags und donnerstags, für seine Gäste auf, vom Fleischlaberl mit Erdäpfelsalat bis zu Omas Kalbsbeuschel mit Semmelknödel. “Selbstverständlich halten wir alle Hygienemaßnahmen ein und übergeben euch Speisen und Weine kontaktlos”, teilen sie in ihrem Newsletter mit. (www.weingut-niegl.at)
Schön und gut. Aber die gewohnte Heurigenatmosphäre, die gemütlichen Stunden bei ein paar Glaserln Wein, den gemütlichen Plausch mit Familie und Freunden, den charmanten Schmäh der Kellnerin – wann werden wir das alles wieder erleben dürfen?