Perchtoldsdorf: Unter speziellen Bedingungen – bei anhaltenden Minusgraden und einem Mostgewicht von mindestens 25 Grad KMW – wurden die Trauben von Hauer Hannes Leeb und dessen Helfern Anfang Dezember gelesen. Freunde des edelsüßen Prädikatsweins müssen sich noch ein bisschen gedulden – der Eiswein aus Perchtoldsdorf wird im nächsten Jahr zu verkosten sein.
Volles Risiko übernehmen die Weinhauer, die ihre Trauben in den Weingärten im Winter hängen lassen, um daraus Eiswein zu produzieren. „Einerseits muss das Wetter mitspielen, andererseits müssen die Trauben auch vor Wildfraß geschützt werden, das ist kein leichtes Unterfangen“, wie der Perchtoldsdorfer Winzer Hannes Leeb zu bestätigen weiß. Der letzte Eiswein aus dem Weingut Drexler-Leeb wurde vor 10 Jahren hergestellt. Durch die Klimaerwärmung wird es zusehends schwieriger, Eiswein zu produzieren.
Am 4. Dezember um 4 Uhr früh war es dann soweit: Bei – 11 °C und unter sternenklarem Himmel begab sich Hannes Leeb mit seinen Lesehelfern in den Weingarten, um die gefrorenen Trauben für den Eiswein zu lesen. Bei den Trauben handelt es sich um einen Welschriesling. „Der Säuregehalt dieser Sorte kompensiert die süße Note und gibt dem Wein Charakter“, erklärt der Weinhauer.
Das Leseergebnis brachte 900 kg Trauben auf die Waage, die gleich im Anschluss gepresst und verarbeitet wurden. Liebhaber des Eisweins dürfen sich auf nächstes Jahr freuen, denn dann wird das edelsüße Prädikatströpferl beim Heurigen Drexler-Leeb in der Hochstraße 65 zu verkosten sein.