Perchtoldsdorf: Paukenschlag in der Perchtoldsdorfer Wald- und Forstszene: Ortsförster Markus Köhler legt “wegen andauernder unqualifizierter persönlicher Angriffe durch Gemeinderätin Wladyka” sein Amt mit Juni 2024 zurück. Dies wurde in der letzten Gemeinderatssitzung bekannt.
In einem von Bürgermeisterin Andrea Kö verlesenen Statement des Försters heißt es: “Trotz genauer Infos im zuständigen Ausschuss und einer Waldbegehung mit Fachleuten hat die Bürgerliste durchwegs Falschinformationen verbreitet – und anscheinend sogar dazu ermuntert, bei Köhlers privater Telefonnummer unqualifizierte Beschuldigungen auszusprechen.”
Umweltgemeinderätin Agnes Wühr von den Grünen bedauert den Abgang des Försters: “Wir verlieren hier einen wirklich kompetenten Fachmann, der sich sehr für Naturschutz und Nachhaltigkeit eingesetzt hat. Von seiner Expertise konnten sich die Gemeinderät:innen bei einer gemeinsamen Waldbegehung überzeugen.”
In einer Aussendung der Grünen heißt es weiter: “Der Gemeindewald in Perchtoldsdorf ist – wie auch viele andere Wälder der Wienerwaldregion – durch forstliche Pflegemaßnahmen am Weg zum klimafitten
Mischwald. Das bedeutet, dass trockene Föhren und pilzgeschädigte Eschen herausgeschnitten werden, um Schädlingen keine Nahrung zu bieten. Am frei werdenden Platz können dann die standort-typischen Sämlinge aufkommen und gesunde Jungbäume nachwachsen. Die notwendigen Pflegeschnitte wurden alle vom Förster genau definiert und von externem Personal durchgeführt. Die Optik an den bearbeiteten Stellen war leider für uninformierte Spaziergänger:innen befremdend, aber: “Der Wald
denkt in Jahrzehnten”.
Umweltgemeinderätin Wühr: “Es ist faszinierend, wie schnell die kleinen Laubbäume aufgehen.
So kann ein gesunder Mischwald entstehen, der mit den Klimaveränderungen
besser zurecht kommt!”
So reagiert Gabriele Wladyka auf die Vorwürfe
noe24 konfrontierte Gabriele Wladyka mit den Vorwürfen des Försters: “Laufend beschweren sich Bürger bei mir bezüglich der – ganz offensichtlichen – Schäden im Wald, die durch den Einsatz des Harvesters entstehen.
Ich wurde gefragt, wer da zuständig ist und da habe ich den Förster genannt. Es hat ihn dann jemand angerufen und das soll der Grund sein, dass er gekündigt hat.
Voriges Jahr gab es mehrere Zeitungsartikeln zu diesem Thema, daher ist die Problematik bekannt.
Ich habe auch Informationen von anderen Förstern und Waldexperten eingeholt, die das übertriebene Fällen der Föhren sehr kritisch sehen. Auch dass Harvestereinsätze keine “Pflegemaßnahmen” sind, ist allgemein bekannt, ein Harvester ist ein Erntemaschine.
Seit langem rege ich an, eine schonendere Pflege unseres Waldes zu überlegen, wie das schon in vielen Gemeinden, sogar teilweise in Wien, gemacht wird.”