Perchtoldsdorf verfügt über zahlreiche Objekte im Ortszentrum, die auf Grund ihrer historischen Bedeutung besondere Sorgfalt erfordern. Wegen ihrer geschützten Bausubstanz und der Verantwortung für das Ortsbild ist die Abstimmung mit dem Denkmalamt bei Maßnahmen erforderlich.
Die Häusergruppe Wiener Gasse 30–32 („Bürgerhäuser“) ist mit Wolfgang Amadeus Mozart verbunden, der hier im Sommer 1791 seinen Sohn Carl Thomas besuchte. Danach diente der 1800 von der Gemeinde erworbene Bau zu Wohnzwecken. Hier besteht die Herausforderung darin, Denkmalschutz und moderne Anforderungen zu verbinden: So kann eine Fassadendämmung nur als Innendämmung ausgeführt werden und Eingriffe in die Gebäudestruktur können nur äußerst behutsam vorgenommen werden. Dennoch sind laut einer Voruntersuchung Einsparungspotenziale von jährlich rund 47 Tonnen Kohlendioxid möglich.
Das benachbarte Gebäude Beatrixgasse 2 diente als frühneuzeitliches Bürgerspital und wurde im 19. Jahrhundert in seine heutige Form gebracht. „Hier geht es nun darum, neben einer barrierefreien Ausgestaltung für zeitgemäße Wohnnutzung zu sorgen. Dies betrifft die Grundrisse der Wohneinheiten, die etwa noch über Gangtoiletten verfügen“, so Bürgermeisterin Andrea Kö. Mit erneuerbarer Energie, dem denkmalgerechten Austausch von Fenstern und Türen sowie von außen nicht sichtbaren Dämmmaßnahmen werden Einsparungen von 25 Tonnen Kohlendioxid angepeilt. Das Ziel ist, die historische Bausubstanz an die heutigen Anforderungen und Gegebenheiten, wie beispielsweise Klimaveränderungen bzw. Straßenführung und Verkehr, im Rahmen der Richtlinien für Denkmalschutz anzugleichen, um so die beiden ortsbildprägenden Gebäude in ihrer historisch wertvollen Weise auch für die zukünftigen Generationen zu bewahren.
Die Arbeiten am Haus Marktplatz 23 sind witterungsabhängig für März/April terminisiert, an der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen für die Objekte Wiener Gasse und Beatrixgasse wird gearbeitet.