NÖ-Kriminalstatistik 2021: Internet-Delikte um 24% gestiegen

Von links: Oberst Klaus Preining, Landespolizeidirektor Franz Popp, Hofrat Mag. Anton Zöchbauer, ChefInsp Josef Deutsch, Foto: LPD NÖ/ O. Greene

Im Jahr 2021 sank in Niederösterreich die Zahl der erstatteten Anzeigen im Vergleich zum Jahr davor. Die Eigentumsdelikte sind zwar rückläufig, aber die Zahl der Straftaten im Internet ist jedoch neuerlich deutlich gestiegen. Somit bleibt die Internetkriminalität weiterhin eine große kriminalpolizeiliche Herausforderung.

Im Jahr 2021 zeigte die Polizei in Niederösterreich insgesamt 59.266 gerichtlich strafbare Handlungen an. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 3,4 Prozent. Die Aufklärungsquote konnte um 1% gesteigert werden und liegt mit 56,5 % über dem österreichischen Durchschnitt.

Insgesamt wurden im Jahr 2021 40.146 Tatverdächtige ermittelt, davon 32,8 Prozent Ausländer. Zu den häufigsten Herkunftsländern zählten Rumänien (1.714), Serbien (1.197), Deutschland (1.197), Türkei (878) und Ungarn (789).

Weniger Eigentumsdelikte

14.751 Anzeigen gab es wegen Eigentumsdelikten – 15,3 Prozent weniger als im Jahr davor. Die Aufklärungsquote lag bei 29,1 Prozent.

828 Anzeigen setzte es wegen Einbruchsdiebstahls in Wohnungen bzw. Häuser, ein Rückgang von 31,6 Prozent und damit der niedrigste Wert in den letzten zehn Jahren.

 Der Diebstahl von Kraftfahrzeugen ist 2021 mit 226 angezeigten Delikten erneut gesunken, 2020 waren es 337.

 Gewaltkriminalität ging zurück

8.369 Gewaltdelikte wurden 2021 in Niederösterreich zur Anzeige gebracht. Dies entspricht einem Minus von 0,7 Prozent gegenüber 2020. Die Aufklärungsquote lag bei 89,2 Prozent und ist gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent gesunken. Insgesamt wurden 9.467 Menschen Opfer von Gewalttaten. Dabei gab es in 6.207 Fällen (65,6 Prozent) ein Bekanntschafts- bzw. Verwandtschaftsverhältnis.

 2021 wurden vier vollendete Morddelikte statistisch erfasst, die alle geklärt werden konnten.

 Im Bereich der Raubkriminalität gab es eine Steigerung von 1,4 Prozent auf 140 angezeigte Fälle. Die Aufklärungsquote konnte um 1,3 Prozentpunkte auf 63,6 Prozent gesteigert werden.

Bei den angezeigten Vergewaltigungen konnte ein leichter Rückgang auf 141 angezeigte Fälle verzeichnet werden. Die Aufklärungsquote lag hier bei 85,8 Prozent. Bei den Vergewaltigungen gab es in 87,6 Prozent ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen den Tätern und den Opfern.

 Hohe Zahl bei der Internetkriminalität

Im Bereich der Internetkriminalität stiegen die angezeigten Fälle um 24 Prozent auf 6.543 Fälle. Die Aufklärungsquote konnte auf 40,2 Prozent gesteigert werden (+ 3,9%).

2021 wurden 1.356 Fälle angezeigt, die unter Cybercrime im engeren Sinne fallen. Das ist eine Steigerung um 11,2 Prozent (2020 waren es 1.219 Delikte).

Bei Internetbetrugs-Delikten gab es einen Anstieg um 16,7 Prozent auf 3.915 Fälle.

Mehr Schlepperei

Im Bereich der Schlepperei wurden im Jahr 2021 insgesamt 1.137 Delikte angezeigt; das entspricht einem Anstieg um 57 Prozent gegenüber dem Jahr 2020. Die Aufklärungsquote liegt bei 6,1 Prozent. Auch dieser Bereich ist eine internationale, kriminalpolizeiliche Herausforderung.

Suchtmitteldelikte leicht rückläufig

2021 wurden in Niederösterreich 4.780 Anzeigen im Bereich der Suchtmittelkriminalität erstattet, das bedeutet einen Rückgang von 1,2 Prozent (2020 waren es 4.839 Anzeigen). Die Aufklärungsquote im Bereich der Suchtmittelkriminalität sank um 0,6 % und liegt bei 96%.