Perchtoldsdorf: Die soeben zu Ende gegangenen Sommerfestspiele mit der Aufführung “Don Quijote” des Neo-Intendanten Alexander Paul Kubelka (der auch selbst Regie führte) war ein voller Erfolg. So sieht es jedenfalls die Gemeinde. Rund 8.300 Karten konnten für die 17 Vorstellungen verkauft werden, was einer Gesamtauslastung von rund 92 Prozent entspricht. Besonders erfreulich: Heuer konnten um 54 Prozent mehr Zuschauer als im Vorjahr verzeichnet werden. Allerdings war damals auch noch Corona-Zeit und die Menschen waren vorsichtig, was das Ausgehen betraf.
Der große Erfolg beim Kartenverkauf heuer dürfte wohl auf Publikumsliebling Gregor Seberg zurückzuführen sein, auch wenn etliche der Meinung waren, dass Lukas Spisser, der den Sancho Panza verkörperte, allein schon wegen seiner Figur der bessere “Mann von La Mancha” gewesen wäre als der behäbige Seberg. Und die Kritiken in der Presse waren jetzt auch nicht gerade euphorisch. “Leider ist das Stück ziemlich langatmig, es wird viel geredet, aber wenig passiert”, urteilte etwa der renommierte Kulturkritiker Guido Tartarotti im Kurier.
Seit 1976 widmen sich die Perchtoldsdorfer Sommerspiele vor der Kulisse der mittelalterlichen Herzogsburg bedeutenden Stoffen der Theaterliteratur. Der im Vorjahr von einer hochkarätigen Findungskommission aus 52 Teilnehmern ausgewählte Intendant Alexander Paul Kubelka knüpfte an diese Tradition an, Perchtoldsdorf durch klassische Theaterkunst mit zeitgenössischem Anspruch als „erste Adresse des Theatersommers“ in Niederösterreich zu positionieren.