Perchtoldsdorf: Perchtoldsdorf muss sich, wie zahlreiche andere Gemeinden, einem strikten Sparkurs unterwerfen, schreiben Bürgermeisterin Andrea Kö und Vizebürgermeister Anton Platt in einer Aussendung.

Perchtoldsdorf als Wohn- und Weinbaugemeinde erzielt laut Gemeindeführung nur geringe Einnahmen aus der Kommunalsteuer und ist auf die Ertragsanteile aus dem Finanzausgleich angewiesen. Allerdings steigen die Umlagen, die die Gemeinde an das Land Niederösterreich zahlt, ebenfalls stark an und verschärfen den finanziellen Druck, so die Bürgermeisterin und ihr Vize.
Die prekäre Situation der Gemeinde ändert aber offensichtlich nichts daran, eine Gehaltserhöhung (außerordentliche Vorrückung) für einen Abteilungsleiter (somit Spitzenverdiener) um mehrere hundert Euro vorzuschlagen. Dazu muss man wissen: Einige Spitzenbeamte der Gemeinde verdienen mehr als die Bürgermeisterin, einer fast so viel wie die Landeshauptfrau. Gemeinderat Anton Plessl von der Bewegung der Generationen: “Die enorme Belastung für alle Haushalte des Ortes (Gebührenerhöhung 2024, am 1. Jänner 2026 kommt die nächste Erhöhung der Kanal und Wassergebühren, Anm. d. Red.) hindert die schwarzpinke Koalition nicht, die vom Rechnungshof kritisierten außerordentlichen Vorrückungen von Spitzenbediensteten fortzuführen.”
Gespart wird dafür bei den Senioren. Der Seniorenball 2026 findet in stark abgespeckter Form statt. Die 2025 im Voranschlag vorgesehenen Ausgaben für den Seniorenball wurden von 21.400 Euro auf 4.000 Euro reduziert. Sowohl das Programm als auch die Bewirtung müssen deutlich eingeschränkt werden.
Gabriele Wladyka von der Bürgerliste kritisiert, dass die Gemeinde bei anderen Dingen das Geld nur so rausschmeißt. Etwa 130.000 Euro jährlich für eine zusätzliche Controller- und Gebäudemanagementstelle, rund 500.000 Euro jährliche Fixkosten für den Kindergartenzubau Aspetten mit 4 Gruppen (“war nicht notwendig, die 20 Kinder hätten auch so untergebracht werden können”), zu hohe Planungskosten für die Wohnhausanlagensanierung und die ihrer Meinung nach völlig unnötige Auflage der Flächenwidmungsplan-Änderungen um rund 100.000 Euro.
Bürgermeisterin Kö und Vizebürgermeister Platt beruhigen: „Sozialleistungen für besonders vulnerable Bürgerinnen und Bürger sowie die Kinderbetreuung bleiben von Kürzungen weitgehend verschont.“
