Perchtoldsdorf: „Na klar, der Staatsanwalt hat mir die Akten über den Gartenzaun herübergereicht“, witzelte Florian Klenk. Der FALTER-Chefredakteur und Investigativjournalist, der sich zurzeit wegen der Kurz-Affäre mit einem ÖVP-nahen Journalistenkollegen bekriegt, trat am Donnerstag zusammen mit Kabarettist Florian Scheuba in der Burg Perchtoldsdorf auf. Eine politisch-kabarettistische Doppelconference.
Was oft Burgschauspieler und prominente Sänger nicht geschafft haben, ist den beiden Florians gelungen. Trotz Corona füllten sie den Neuen Burgsaal fast bis auf den letzten Platz. Und begeisterten das Publikum mit einem Mix aus journalistischen Fakten und kabarettistischen Kommentaren zum österreichischen Polit-Sittenbild. Korruption, Vetternwirtschaft, Intrigen, usw. Man kennt das eh alles bis zur Genüge. Klenk und Scheuba lasen auch Protokolle aus dem Ibiza-Untersuchungsausschuss vor, erzählten über einen prominenten Politiker, der bei der Hausdurchsuchung in Unterhosen öffnete, und „würdigten“ auch die „großen Poeten“ Michael Jeannee und Hans Krankl.
Ein Abend, der trotz aller Heiterkeit aber auch zum Nachdenken und Kopfschütteln darüber anregte, was in unserem Land alles möglich ist.