Perchtoldsdorf. Große Unruhe und Unzufriedenheit herrscht bei den Mietern der gemeindeeigenen Wohnhausanlage in der Mühlgasse 32 – 34. Grund dafür ist die Abrechnung der Betriebskosten. Diese erscheinen vielen zu hoch und teilweise als nicht gerechtfertigt.
Lapidar wird den Mietern mitgeteilt, dass die Kosten für die Betreuung der Liegenschaft gestiegen sind“ und daher „ist es erforderlich, dass das Akonto für die Betriebsosten mit 1. Juli 2020 angehoben wird“.
Die Nachforderungen für 2019 liegen etwa zwischen 200 und 300 Euro, je nach Wohnungsgröße. “Ein Betrag, der für sich allein nicht dramatisch erscheint. Aus dem Blickwinkel der Mieter scheint aber die dafür gebotene Leistung diese Nachforderung nicht zu rechtfertigen”, so SPÖ-Gemeinderat Anton Plessl. Die monatliche Mehrbelastung betragt ab 1. Juli zwischen 30 und 50 Euro, je nach Wohnungsgröße. Darüber hinaus haben etliche Mieter finanzielle Folgen des Lockdowns zu tragen.
Scharf kritisiert werden die Erhöhungen bei den Müllcontainern und bei der Waschmünzenbearbeitung. Die Waschmaschinen sollen nur von zwei Mietern benützt werden.
Anlass zur Kritik gibt auch die Reinigung, der Winterdienst und die Gartenbetreuung. Hier wird eine detaillierte Arbeitsaufstellung der ausführenden Firma gefordert.
Ein erstes Gespräch mit dem Bürgermeister, der für die Immobiliengesellschaft gar nicht zuständig ist, verlief für die Mieter nicht zufriedenstellend.
“Jetzt rächt es sich, dass man die Hausbetreuung gegen den Widerstand der SPÖ nach St. Pölten ausgelagert hat”, sagt SPÖ-GR Plessl. “Früher wurde die Betreuung von einer Bediensteten der Marktgemeinde durchgeführt. Sie war jederzeit vor Ort und konnte rasch und unbürokratisch helfen. Und sie kannte alle Gegebenheiten. Die vorhergesagte Einsparung ist auch nicht eingetreten. Diese Einsparung betrug lediglich einen halben Dienstposten. Die Kosten für die externe Hausverwaltung sind bei weitem höher als die versprochene Kostenreduktion.”
Auch bei der Wohnhausanlage Wienergasse 124-126 gibts diesbezüglich großen Ärger.