Wohnbaukrieg in Perchtoldsdorf: Wladyka gegen Platt

Perchtoldsdorf: Seit geraumer Zeit tragen Gabriele Wladyka von der Bürgerliste und Dr. Anton Platt von den NEOS öffentlich ihren Kampf um die Wohnbaupolitik des Ortes aus. Verkürzt gesagt wirft Wladyka Platt vor, nur die Interessen der großen Bauträger zu vertreten. In einer jüngsten Aussendung greift die geschäftsführende Gemeinderätin den Vizebürgermeister erneut frontal an. “Vizebürgermeister Tony Platt (NEOS) behindert “leistbares Wohnen” am Tryhel”, lautet die Überschrift. noe24 gab Dr. Anton Platt Gelegenheit, auf jeden einzelnen Vorwurf bzw. jede einzelne Behauptung zu reagieren. Möge sich jede Userin, jeder User selbst ein Urteil bilden.

Gabriele Wladyka: Am Tryhel in Perchtoldsdorf gibt es eine Wohnhausanlage der “Neuen Heimat”, die so desolat ist, das sie abgerissen werden muss. Es gibt bereits seit mehr als 2 Jahren ein fertiges, sehr gut durchdachtes Projekt mit über hundert, zum Großteil 40m2 großen geförderten Wohnungen, das nur auf den Start wartet.

Tryhel

Dr. Anton Platt: Das hätte in der Zeit von gfGR Wladyka , in der sie als Baureferentin für Baugenehmigungen politisch zuständig war, starten können, wenn nicht die Bausperren als Reaktion auf ihre damalige Skandalisierungspolitik  erlassen worden wären. Insofern ein Schuss ins eigene Knie.

Wladyka: Doch der scheitert daran, dass zwei Bausperren – völlig unnötigerweise – auch über dieses Gebiet gelegt wurden. Und das obwohl ich die – damals zuständige Bürgermeisterin – extra darauf hingewiesen habe. Nun habe ich mehrfach versucht zu erreichen, dass die Bausperren dort aufgehoben werden, was überhaupt kein Problem wäre. Doch Tony Platt – jetzt zuständig – will nichts davon wissen.

Platt: Entlarvend. Ein schönes Beispiel dafür, dass sich Frau Wladyka nicht um rechtsstaatliche Prinzipien schert, sondern je nach persönlichem Gutdünken und politischer Opportunität entscheidet, welches „Projekt und welcher Bauträger „gut“ und welcher „böse“ ist. Verantwortungsvolle Politik ist das in meinen Augen nicht.

Wladyka: Die nächste Möglichkeit wäre nun in der Septembersitzung, das würde der “Neuen Heimat” enorm helfen, wie mir der zuständige Mitarbeiter, Herr Domoniko, bestätigte.

Platt: Bemerkenswert, dass die „Neue Heimat“ Frau Wladyka so sehr am Herzen liegt. In Ausschusssitzungen ist sie bei einer anderen Liegenschaft , auf der ein anderer gemeinnütziger Bauträger ein Projekt verfolgt, vehement dagegen aufgetreten, dass Festlegungen getroffen werden, die ein vergleichbares Projekt begünstigen würden.

Wladyka: Tony Platt engagiert sich zwar enorm dafür, dass  Bauträger mehr teure Wohnungen bauen können, will in diesem Sinne sogar den Flächenwidmungplan ändern.

Platt: Unterstellungen sind halt der Stil von Frau Wladyka. Was soll man tun? Der Volksmund sagt, „der „Schelm denkt ,wie er ist“. Weil Frau Wladyka immer Einzelinteressen vertritt, statt konstruktiv an zukunftsorientierten Lösungen für den gesamten Ort mitzuwirken, ist es für sie anscheinend nicht vorstellbar, dass jemand Politik ohne Hintergedanken an den Eigennutz betreibt.

Wladyka: Aber bei wirklich leistbaren Wohnungen hat er kein Interesse an einer raschen Umsetzung (Vielleicht weils eine SPÖ Genossenschaft ist)?

Platt: „Ich, Wladyka von Perchtoldsdorf, erkläre die “Neue Heimat“ für einen erwünschten Wohnbauträger. Alle anderen, die mir nicht zu Gesicht stehen, sollen draußen bleiben.“

Kommentare

“Als ich noch für Baugenehmigungen zuständig war – bis Jänner 2025 – waren die Einreichpläne dort noch nicht fertig. Ich habe aber trotzdem mehrfach die Bürgermeisterin ersucht, die Bausperren dort aufzuheben und es gab auch einmal ein Gespräch mit dem zuständigen Herrn der “Neuen Heimat”, wo sie  sogar versprochen hat, was zu machen! Es ist mir tatsächlich ein Rätsel, warum dieser Bau blockiert wird und die Mieter in den feuchten Wohnungen  ausharren müssen und noch länger auf den Neubau warten. Ist halt nicht das NEOS-Klientel……” Gabriele Wladyka

Aus der Sicht der Finanzen der Gemeinde gibt es schon zwei Kategorien von Bauträgern. Die eine Kategorie, wie die Neue Heimat, errichtet geförderte Wohnungen, die leistbar sind. Gleichzeitig muss jeder Mieter, der eine solche Wohnung bekommt, seinen Hauptwohnsitz im Perchtoldsdorf nehmen. Damit erhält die Gemeinde vom Bund jährlich 1500 € überwiesen. Bei den Wohnungen, die durch die Änderung des Bebauungsplanes geplant sind, wird das nach den bisherigen Erfahrung nicht so sein. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Wohneinheiten um 20 % gestiegen, die Bevölkerung, für die die Gemeinde vom Bund Geld erhält, jedoch nur um 7 %.
Die von der ÖVP und die NEOS geplante Änderungen das Bebauungsplanes werden daher die finanzielle Schieflage der Gemeinde noch verstärken. Mag. Anton Plessl

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