Breitenfurt: Mit großer Mehrheit hat die Breitenfurter Bevölkerung gegen ein geplantes Bauprojekt mit einem Ärztezentrum und 320 Wohnungen (ursprünglich war sogar von 800 Wohnungen die Rede) mitten im Ortszentrum abgestimmt. Bei einer von einer Bürgerinitiative initiierten Volksbefragung, an der sich 71,4 Prozent der Wahlberechtigten (insgesamt rund 5.000 Personen) beteiligt haben, lehnten 62 Prozent die Freigabe des Grundstücks zur Bebauung durch die Gemeinde ab, rund 57 Prozent sprachen sich dagegen aus, einen Teil der betroffenen Fläche in Bauland-Sondergebiet-Primärversorgungseinheit umzuwidmen und damit 310 neue Wohnungen zu ermöglichen.
ÖVP-Bürgermeister Wolfgang Schredl, der das Bauprojekt mit Hilfe der Grundstückseigentümerin, einer Milliardärin, durchsetzen wollte, sagte in einer ersten Reaktion, dass die Entscheidung der Bevölkerung zu respektieren sei, kritisierte aber gleichzeitig die seiner Meinung nach starke Aggression der Projektgegner im Vorfeld der Volksbefragung. Dass sich auch TV-Moderator Armin Assinger als Moderator einer Infoveranstaltung knapp vor der Volksbefragung vor den Karren der Projektbetreiber spannen hat lassen und dabei einen Stinkefinger gezeigt hat, sorgte für Unmut und Unverständnis bei vielen Bevölkerungsteilen.
Für Larissa Putz, die Gründerin und engagierte Stimme der Bürgerinitiative “Zukunft Breitenfurt”, ist das Ergebnis der Volksbefragung ein Denkzettel für den derzeitigen Gemeinderat, wie sie gegenüber dem ORF betonte.
Glückwünsche zum Ergebnis kommen auch von der Perchtoldsdorfer Gemeinderätin Gabriele Wladyka von der Bürgerliste: “Ein großartiges Ergebnis gegen die Betonier-Lobby, über das sich auch die Umlandgemeinden (wie Perchtoldsdorf) – in Anbetracht des sonst drohenden Verkehrskollaps – sehr freuen. Leider ist das nicht bindend und der Bürgermeister könnte trotzdem weiterplanen.”