Brunn bekommt ein eigenes Hotel für Fledermäuse

Brunn am Gebirge: Die Marktgemeinde Brunn am Gebirge geht mit ihrem „Fledermaus-Hotel-Projekt“ eigene Wege und rückt in Zusammenarbeit mit dem Umweltreferat diese bedrohte Tierart in den Fokus.

Ideengeber und Konstrukteur „Fledermaushotel“ Stefan Pfeifer, gf GRin Renate Feiks, Bürgermeister Dr. Andreas Linhart, gf GRin Sabine Hiermann und gf GRin Gabriele Schiener (v.l.n.r.). © Gemeinde Brunn/Johanna Hoblik

Das neue „Hotel“ ist im Garten des Josefsheims zu finden, ganz genau hängt es am alten Turm der ehemaligen Ortsmauer und soll u. a. als weiterer Baustein zur Steigerung der Akzeptanz von Wildtieren im urbanen Raum dienen. Man darf gespannt sein, welche der rund 28 in Österreich bekannten Fledermausarten sich hier heimisch fühlen wird. Platz ist darin jedenfalls für mehrere 100 Fledermäuse.

„Die Fledermaus hat kein herziges Image, dennoch gehört sie zu den bedrohten Tierarten und braucht unsere Unterstützung,“ erklärt gf GRin Sabine Hiermann, der „Artenschutz der anderen Art – weg vom Mainstream“, so richtig am Herzen liegt.

Nach einigen Bienenprojekten, die innerhalb der Gemeinde umgesetzt wurden, möchte Hiermann nun die einzigen Säugetiere der Welt, welche die Fähigkeit zum aktiven Flug erworben haben, in den Mittelpunkt stellen.

Ideengeber des Fledermauskastens ist Stefan Pfeifer. Der Brunner Konstrukteur ist auf Umweltschutz- und Bildungsprojekte spezialisiert und hat sich viel Zeit für die Umsetzung des Fledermauskastens genommen. „300 Arbeitsstunden stecken locker in diesem Projekt, es hat sich aber ausgezahlt“, berichtet er stolz. Wie das Hotel angenommen wird, wird die Zukunft zeigen, bei der Pfeifer aber ganz nah dran ist, hat er doch den Beherbergungskasten mit zwei Kameras ausgestattet, die per Funk auf eine Videobrille übertragen. Nachtschwärmende Insekten werden mit drei Lichtpunkten angelockt, damit auch das Futter sichergestellt ist. Ein Solarpanel mit 90 Watt wurde angebracht, um energieautark zu sein.

„Die Eröffnung dieses etwas anderen Hotels ist ein ganz besonderes Artenschutzprojekt für Brunn, das für Jung und Alt ein interessantes Lehrobjekt werden kann und auch den Bildungsweg möglicherweise mit neuen Perspektiven erschließt”, ergänzt Bürgermeister Dr. Andreas Linhart.

Interessantes Detail am Rande: 20 Jahre und mehr können Fledermäuse werden, sie bekommen nur einmal im Jahr Nachwuchs und dann meist nur als „Einzelkind“.