Demo gegen Verkehrslawine und Baummord

Perchtoldsdorf: Trotz Kälte und erster Schneeflocken kamen am Samstagvormittag rund 50 Anrainer und Betroffene zu der von der Bürgerliste aufgerufenen Demonstration Ecke Wienergasse/Ambros Rieder Gasse. Dort soll Bauland Kerngebiet in Verkehrsfläche umgewidmet werden.

Demonstration gegen die geplante Verbreiterung der Ambros Rieder Gasse

Anlass dazu gibt ein Bauträger, dem bereits die Hälfte des angrenzenden Grundstücks gehört und der demnächst auch die andere Hälfte erwerben wird. Um, wie es heißt, dort 20 bis 30 neue Wohnungen zu errichten. Im Zuge dessen wird mit einer Erweiterung der derzeit engen Ambros Rieder Gasse gerechnet, was nach Ansicht aller Oppositionsparteien (Bürgerliste, SPÖ, FPÖ und NEOS) zu einer wesentlichen Zunahme des Durchzugsverkehrs führen würde. Außerdem würden auch ein paar alte Bäume daran glauben müssen.

Gabriele Wladyka (im roten Anorak vorne) mit ihren Fraktionskollegen und Anton Plessl (mit roter Haube)

Am 12. Dezember 2023 soll im Gemeinderat der Beschluss zur Umwidmung gefasst werden, falls es nicht doch noch ein Umdenken gibt.

Gabriele Wladyka sieht in diesem Zusammenhang auch noch ein ganz anderes Problem: “Es gibt kein Geld im Budget 2024, weder für die Entschädigung des Grundeigentümers bei Grundabtretung (die NÖ Bauordnung sieht vor, dass der Grundeigentümer einen Teil des Grundstücks an die Gemeinde für den öffentlichen Verkehr abtreten muss und dafür eine Entschädigung enthält, im konkreten Fall wären es rund 170.000 Euro Steuergeld), noch für die Herstellung der neuen Verkehrsfläche, obwohl das ganze 2024 spruchreif wird und dann Handlungsbedarf besteht!”

Falls die schwarz-grüne Rathausmehrheit den Forderungen der Oppositionsparteien nicht nachgibt und die Umwidmung des Grundstücks doch beschließt, will man am 12. Dezember vor der Gemeinderatsitzung um 17.30 Uhr vor dem Rathaus noch einmal demonstrieren.

Gemeinderat Anton Plessl von der SPÖ, der ebenfalls bei der Demo anwesend war, ärgert sich über die Geldverschwendung in der Gemeinde. So wurden, sagt er, bisher schon einige Male um viel Geld Planungen und Gutachten erstellt, um die Ambros Rieder Gasse zu einer Begegnungszone für Fußgänger und Radfahrer zu gestalten und dafür den Autoverkehr über eine Linksabbiegespur bei der Spitalskirche in die Wienergasse umzuleiten.