“Ich finde es nicht toll, dass wir in Perchtoldsdorf nur einmal in der Woche eine Teststraße haben, die für die Perchtoldsdorfer Bevölkerung gut erreichbar ist. Die Teststraßen in Mödling, Brunn, Sulz, Gaaden. Gießhübl, Kaltenleutgeben etc. sind ja ganz schön, aber wer kann dort schon überall hinfahren? Den vielen älteren Personen, die vielleicht nicht mehr so mobil oder gut zu Fuß sind, bleibt wohl nur eine Taxifahrt über und das verteuert jeden Friseurbesuch und dergleichen erheblich. Schade, dass Perchtoldsdorf den älteren und alten Bewohnern nicht mehr bietet”.
Diese Zeilen schrieb eine Pensionistin an Gemeinderat Mag. Anton Plessl von der SPÖ. Dieser nahm das zum Anlass, um bei der zuständigen Sozial-Gemeinderätin eine Verbesserung der Testsituation vorzuschlagen.
Plessl: “Gerade der Besuch von Fußpflegern und Masseuren ist oft für ältere Menschen notwendig. Leider ist es so, dass die freie Wahl eines Termins derzeit sehr eingeschränkt ist. Ich habe diesbezüglich schon eigene Erfahrungen gemacht. Ich bin jedoch mobil und kann jederzeit einen anderen Ort für eine Testung aufsuchen. Viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sind es nicht. Sie sind angewiesen auf eine Testmöglichkeit im Ort. Diese findet derzeit aber nur am Mittwoch statt. Und beim Abendtermin am vergangenen Mittwoch war, wie ich mich selbst überzeugen konnte, der Andrang enorm. Dass bei der Voranmeldung über www.testung. at kein Termin zugewiesen wird, sei nur nebenbei erwähnt. Auch das Warten kann für ältere Personen zum Problem werden.”
Die Testungen seien ja nicht nur für die Kunden eine Notwendigkeit, so der SPÖ-Politiker, sie würden auch garantieren, dass verschiedene Dienste in Anspruch genommen werden können. “Die vielen kleinen Gewerbebetriebe stehen wirtschaftlich am Abgrund. Daher ist die Ausweitung der Testmöglichkeiten für mich eine Wirtschaftsförderung.”
Daniela Rambossek, die zuständige geschäftsführende Gemeinderätin, befürwortet die Verbesserung der Testkapazität und schreibt: “Konkret sind mir 16 Teststraßen im Bezirk Mödling bekannt. Verständlicherweise sind nicht all diese Angebote für ältere/alle Menschen bzw. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen adäquat, passend und von der sicheren, unkomplizierten Erreichbarkeit möglich. Die Testmöglichkeit in der Gemeinde Gießhübl zum Beispiel (jeden Montag 07:30-10:30 Uhr, Gemeindeamt) wäre vielleicht auch für Perchtoldsdorferinnen und Perchtoldsdorfer und Seniorinnen und Senioren “angenehm” erreichbar und möglich, da die öffentliche Busstation in direkter Nähe zum Gemeindeamt/Teststation situiert ist. Auch die Teststraßen in unserer Nachbargemeinde Brunn am Gebirge/BRUNO montags und donnerstags sollten gut und barrierefrei (öffentlich) erreichbar sein. Des Weiteren gibt es – meiner Informationen nach – bereits über 400 österreichische Apotheken, welche ab morgen gratis Antigentestungen anbieten werden können.”
Ist alles schön und gut mit der Nachbarschaft Brunn + Gießhübl. Aber die ÖFFIS sind für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer nicht besonders geeignet! Bei den 400 Apotheken sind derzeit nur 2 im Bezirk und keine davon in Perchtoldsdorf. Außerdem finde ich einen Testungstourismus nicht gerade förderlich!
Frau/Herr M. Schneider hat vollkommen recht, es ist unzumutbar für Geh-, Sehbehinderte u. Rollstuhlfahrer mit den Öffis in Nachbargemeinden sich testen zu lassen. Ich bin der Meinung, dass es doch bei uns in Perchtoldsdorf möglich sein muss in Apotheken oder bei Ärzten sich testen zu lassen. Da ist die Anfahrt auch für viele ältere u. alte Menschen vielleicht per Taxi (Ortstaxi) noch erschwinglich , obwohl für Menschen mit einer Mindestpension oder kleiner Pension auch ganz schön ins Geld geht.