Perchtoldsdorf. Man hatte schon befürchtet, dass wegen des schönen Wetters weniger Besucher kommen würden als in den Vorjahren. Aber genau das Gegenteil war der Fall. So viele Gäste wie heuer hat es am 26. Oktober beim Dorfdialog in der Burg noch nie gegeben.
Bei den einzelnen Informationsständen drängten sich die Bürgerinnen und Bürger, um möglichst viel über die neuen Projekte der Gemeinde zu erfahren. Den größten Ansturm verzeichnete der für den Verkehr zuständige Gemeinderat Christian Apl, in dessen Koje das Konzept des neu zu gestalteten Marktplatzes (Siegerprojekt eines Wettbewerbes) gezeigt wurde.
Bürgermeister Martin Schuster zog in seiner Ansprache eine umfangreiche Bilanz der Gemeinde- Aktivitäten und gab eine Vorschau auf die nächsten Projekte. Besonderes Augenmerk legt die Gemeinde auch in Zukunft auf verantwortungsvolles und umweltbewusstes Bauen (derzeit gibt es etwa sieben verschiedene Bausperren), sowie auf Natur-und Klimaschutz. In diesem Zusammenhang präsentierte der Bürgermeister das neue Projekt Baumpatenschaft, das bis jetzt nach Auskunft des zuständigen Gemeinderates Josef Schmid schon rund 100 Paten hat (ab 100 EUR ist man dabei und bekommt eine Namenstafel am Baum).
Um rund 800.000 Euro wird die Gemeinde eine neue Feuerwehrdrehleiter anschaffen, außerdem soll in den nächsten Jahren im Begrischpark ein neuer Brunnen für die Trinkwasserversorgung entstehen.
Eines der größten Projekte in nächster Zeit ist der Um- bzw. Zubau des Gymnasiums, auch eine Pflicht- und Sonderschule soll dort am Leonhardiberg entstehen. Der ehemalige Heurige Tigerwurth am Fuße des Leonhardibergs soll eventuell von der Gemeinde erworben und in einen Schülerhort umgestaltet werden. Bürgermeister Schuster: „Es ist nicht uncharmant, wenn Schüler in einem ehemaligen Heurigen untergebracht werden.“
Das seit fünf Jahren bestehende Flüchtlingsnetzwerk der Gemeinde wurde mit einer Goldmedaille geehrt.
Auch eine kleine kulinarische Sensation gab es beim Dorfdialog. Ab sofort kann man einen Perchtolsdorfer Fairtrade-Turmkaffee sowie eine Perchtoldsdorf-Fairtrade-Schokolade im Weltladen kaufen und damit die Dritte Welt unterstützen.
Für die großzügige und wie immer kostenlose kulinarische Betreuung (es gab u.a. Fleischknödel, Strudel und Mehlspeisen) samt Getränken war heuer das Restaurant Alexander zuständig.