SPÖ spricht von Skandal: NEOS-Gemeinderäte wollen Senioren wegsperren!

Verärgert über die Vorschläge der Neos: SPÖ-Klubobmann gfGR Hofrat Mag. Anton Plessl

Wir müssen unsere älteren Mitmenschen schützen. Das ist eine der wichtigsten Grundaussagen der Regierung im Zusammenhang mit den Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise. Kurz & Co. haben allerdings nicht gesagt, dass man die Senioren einsperren soll.

Anders sehen das offenbar die bisherigen und offiziell noch amtierenden Perchtoldsdorfer Neos-Gemeinderäte Günther Jörg und Günter Ringhofer. Bei der letzten Videokonferenz unter Teilnahme der Gemeindevorstandsmitglieder und der Parteivorsitzenden ließen die beiden Herren mit der Idee aufhorchen, ein “Refugium der Sicherheit für ältere oder kranke Personen zu schaffen, wo sie durch einen Sicherheitsring an Service und Pflege von der für sie gefährlichen Umwelt abgeschirmt werden können. Personen mit Bedarf könnten dort temporär freiwillig einziehen.” Und sie schlagen dafür leerstehende Hotels vor.  “Insgesamt hielten wir das jedoch für eine Möglichkeit, den Lock-Down zu beenden und gleichzeitig die am meisten gefährdete Gruppe und so das Spitalssystem zu schützen.” Jörg und Ringhofer behaupten, bei der Gemeinderats-Video-Sitzung hätten diesen Vorschlag alle Parteien mit Ausnahme der SPÖ positiv gesehen.

SPÖ-Klubobmann Anton Plessl, auch Obmann des Pensionistenverbandes, kann angesichts dieser Ideen nur den Kopf schütteln: “Wenn Herr Gemeinderat Jörg meint, seiner Idee, ältere Menschen zu internieren, hätten alle zugestimmt, dann sehe ich das nicht so. Die meisten haben geschwiegen, nur ich habe diese Idee abgelehnt. Die Betreuung der älteren Menschen funktioniert sehr gut und es ist doch ein Kontakt mit Einhaltung des Abstandes möglich. Wenn sie in einem derartigen Lager eingesperrt sind, dürfen sie weder hinaus noch dürfen sie einen Besuch empfangen. Ich halte so etwas für einen Skandal. Nur damit man den Hotels ein Geschäft vermittelt. Und von der Freiwilligkeit halte ich nichts, da wird nämlich ein enormer psychischer Druck aufgebaut, dem manche ältere Menschen nicht standhalten können. Und dann würde dieser Plan enorm viel Personal binden, das anderswo dringender gebraucht wird.”

5 Kommentare

  1. Und wie stellen sich die beiden Herren das vor? Daß die Alten in Ihren Zimmern bleiben, dsmit sie sich gegenseitig nicht anstecken? Für Monate in einem Hotelzimmer eingesperrt? Mit oder ohne Gitter vor den Fenstern? Ich wäre dafür, daß man die beiden Herrn irgendwo hin verbringt, wo sie lange über ihre Dummheiten nachdenken können.

  2. Ich bedaure, dass die Headline von noe24 etwas insinuiert, das ich nie gesagt und nicht gemeint habe. Auch der Interpretation meines Vorschlages durch Gemeinderat Plessl kann ich mich nicht anschließen.

    Die Idee, Personen, die durch Alter oder Vorerkrankungen besonders durch das Virus gefährdet sind, ein Refugium anzubieten, dass sie aufsuchen können, wenn sie keine Infrastruktur haben, sich zu Hause unsicher oder einsam fühlen, wurde auch anderenorts, z.b. vom deutschen Volkswirtschaft Professor Sinn, ebenfalls schon erwogen.

    Dieses Refugium sollte selbstverständlich freiwillig und temporär zur Verfügung stehen, für jeden und jede dieser Zielgruppe, die das für sich wünscht.
    Ich sehe dabei keinen fundamentalen Unterschied zu Pensionistenheimen oder betreutem Wohnen, außer dass für besonders durch das Virus gefährdete Personen ein besonderer Schutzring von Pflege bzw Hilfspersonal aufgebaut würde, der die Gefahr von Infektionen weitgehend bannt, und die Infrastruktur für das tägliche Leben zur Verfügung stellt.

    Ich kann am Ziel Personen die Schutz bedürfen zu helfen nichts Verwerfliches erkennen.

    Schon im Video Meeting Mit anderen Gemeinderät_innen, habe ich Plessls Formulierungen als absurde Unterstellung zurückgewiesen und wiederhole das hier.

    GÜNTHER JÖRG GEMEINDERAT

  3. S. g. Herr Jörg,
    1.die Risikogruppe besteht nicht nur aus älteren Personen
    2.die älteren Personen sind oft dement. Fremde Personen und fremde Umgebung machen sie unsicher
    und ist möglichst zu umgehen. Stellen sie sich vor, ein Bewohner wacht in einem fremden Zimmer auf
    und vor ihm steht eine fremde Person mit Maske
    3.die Unterbringung im Hotel kann man nicht mit einem Pflegeheim vergleichen
    4.woher nimmt man das notwendige Personal, Raumpflegerinnen sind nicht ausgebildetes
    Pflegepersonal
    5.Personalmangel gibt es in allen LPH, woher nimmt man dann das geschulte Personal
    6.wie sie ja wissen, ist Händedesinfektion, Masken und Handschuhe, gerade wenn mehrere Personen der
    Risikogruppe beisammen sind, wichtig
    7.woher nimmt man dieses Material und wer bezahlt das?
    8.werden die Mahlzeiten aufs Zimmer serviert? Wenn nicht , sitzen dann alle Bewohner im Speisesaal?
    Da haben sie dann den von ihnen beschriebenen “sozialen Kontakt”, allerdings wie daheim ein erhöhtes
    Infektionsrisiko
    9. wer finanziert den Hotelaufenthalt? Diese Personengruppe muss in der Zeit des Hotelaufenthaltes
    die Wohnungskosten weiterhin bestreiten.
    Ich denke, wir sollten die Menschen, die in die Risikogruppe fallen, in ihrem Zuhause unterstützen, für sie einkaufen und andere Besorgungen erledigen. Mit ihnen telefonieren, oder beim Überbringen ein bisschen plaudern. Das geht, wenn man ABSTAND HALTET! Somit braucht man diese unqualifizierte Unterbringung in Hotels nicht!

    1. Sehr geehrte Thesi,

      Sie nehmen sich viel Zeit, Gründe zu suchen, warum etwas nicht gehen sollte. Das Wesentliche an unserer Idee, einer Diskussionsgrundlage ist die FREIWILLIGKEIT einerseits und auch nicht als ALTERNATIVE andererseits zu sehen. Ähnlich wie beim Betreuten Wohnen, wo man in Perchtoldsdorf auch eine Umfrage bezüglich der Interessenslage gemacht hat (mit hoher Zustimmung) könnte man OHNE Bevormundung und OHNE Gruppenzwang auch das Interesse an unserer, alle anderen Maßnahmen ergänzende Idee abfragen. Warum wehrt man sich dagegen? Mehr, als dass das von den Betroffenen ohnedies nicht gewünscht wird, kann doch nicht passieren?

      1. Sehr geehrter Herr Ringhofer,
        habe eben erst Ihre Antwort gelesen.
        Ich brauchte nicht viel Zeit um Gründe zu “suchen”.
        Ich habe weder von Ihnen, noch von Herrn Jörg eine konkrete Antwort auf meine, den Tatsachen entsprechenden, Gründen bekommen.
        Dies auf “freiwillig” zu beschränken ist mir eindeutig zu wenig.
        Wie soll das also mit der Finanzierung, abgesehen vom Personal funktionieren.
        Ich hätte gerne konkrete, wirklich durchführbare Vorschläge. Wenn man schon offiziell so einen Vorschlag in den Raum stellt, sollte man sich diese Dinge vorher genau überleg haben.
        M.f.G

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