Brunn am Gebirge: Bei der Volksbefragung über die Zukunft des ehemaligen Brunner Glasfabrik-Geländes und eines dort geplanten riesigen Wohnbauprojekts hat die regierende SPÖ-NEOS-Koalition eine herbe Niederlage erlitten. 61,7 Prozent der Bevölkerung (12.000 Einwohner) sprachen sich gegen das Projekt aus. Die Wahlbeteiligung betrug 37,4 Prozent.
Die Flächenwidmung und die Bebauungsbestimmungen für das rund 90.000 m2 umfassende ehemalige Industriegelände entlang der Feldstraße sollten im Zuge einer Drittellösung zur Schaffung von mehr Grünraum, leistbarem Wohnen und kommunaler Infrastruktur geändert werden. Die durchschnittliche Bebauungsdichte für die Gesamtfläche sollte bei durchschnittlich fünf Geschoßen 33 Prozent betragen. Laut Bürgermeister Linhart sollten etwa 350 neue Wohnungen auf dem Gelände entstehen, die Opposition befürchtete jedoch den Bau von bis zu 1.000 Wohnungen.
Nun muss sich der Gemeinderat mit dem Ergebnis der Volksbefragung beschäftigen, da mehr als 10 Prozent der Bevölkerung unterschieben haben. SPÖ-Bürgermeister Linhart meinte noch vor ein paar Monaten: “Ich bin überzeugt, dass das Projekt durchgeht.” Das könnte nun nicht mehr der Fall sein. Die Probleme sind aber alles andere als gelöst: In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird der Ort laut Bürgermeister um weitere 4.000 Bewohner wachsen. Die brauchen dann auch ein Dach über dem Kopf.