Täglich fahren rd. 350.000 PKW aus dem Umland nach Wien. Aus dem Süden kommen 84% der PendlerInnen mit dem Auto.
Für die Grünen ist das eine Schande. Sie fordern vernünftige und attraktivere Lösungen für die Öffis. Etwa die Ausweitung der Zone 100 auf die angrenzenden Bezirke, Verlässlichkeit im Bahnverkehr statt ständiger Zugsausfälle und Verspätungen, ausreichende Kapazitäten statt chronisch überfüllter Züge, Optimierung der Taktung, insbesondere für die Bereiche südlich von Mödling und Baden und einen 7 1/2-Minuten-Takt auf der Badner Bahn bis Baden. Eine Verdoppelung der Frequenz auf der Badner Bahn führe nicht gleich zu mehr „Blockaden“ auf der B17. Im Gegenteil: jede zusätzlich eingesetzte Garnitur verkürze potenziell den Stau um mehr als 60 Fahrzeuge, so ihr Credo.
Die Kapazitäten für den motorisierten Individualverkehr durch den Bau zusätzlicher Straßen zu vergrößern, ist für die Grünen ein Weg in die komplett falsche Richtung. Denn zusätzliche Straßen würden noch mehr Verkehr erzeugen. Parkraumbewirtschaftung und Citymaut ab der Stadtgrenze seien da nur die zwangsläufigen Folgen.
Deshalb lehnen sie auch die von einigen Bürgermeistern geforderte „Spange Guntramsdorf“, also den Autobahnzubringer von der B17 zum A2-Knoten Guntramsdorf, grundsätzlich ab. “Es ist komplett widersinnig, Millionen in den Ausbau von Straßen zu stecken und dort, wo es auf Dauer für alle wirklich Sinn macht, nichts zu unternehmen. Den heute vom Durchzugsverkehr betroffenen Gemeinden im Süden von Wien kann nur geraten werden, alle Anstrengungen zu unternehmen und Druck aufzubauen, um den Öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen”, so Bezirkssprecher Christian Apl in einer Aussendung.