EU-Spitzenkandidat Lukas Mandl: „NÖ profitiert am meisten von der EU“

EU-Abgeordneter Lukas Mandl (li.) mit Bgm. Martin Schuster

Der niederösterreichische ÖVP-EU-Spitzenkandidat Lukas Mandl (39) zieht durch die Lande, um bei der EU-Wahl am 26. Mai für sich zu werben. Denn die ÖVP ist die einzige Partei, bei der nur die Vorzugsstimmen zählen, egal an welcher Stelle jemand gereiht ist. Die Kurz-Partei hat insgesamt 42 Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt, von denen aber nur 5 den Einzug in Brüsseler EU-Parlament schaffen können. Insgesamt werden von allen österreichischen Parteien 18 Abgeordnete nach Brüssel entsandt.

Lukas Mandl ist seit eineinhalb Jahren EU-Abgeordneter und vertritt hier vor allem die Interessen seines Bundeslandes Niederösterreich. „Niederösterreich ist Spitzenreiter bei den EU-Förderungen. Jeden nach Brüssel einbezahlten Euro bekommen wir dreifach zurück“, sagt Mandl. Von den insgesamt 350 Mrd. Euro an regionalen Förderungen in der gesamten EU in den letzten sieben Jahren flossen rund 500 Millionen nach Niederösterreich.

Sogar in der reichen Industrieregion Mödling konnten durch EU-Gelder in den letzten Jahren über 40 Projekte mit 30 Mio Euro unterstützt und 120 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, berichtet ÖVP-Bezirksparteiobmann Martin Schuster. Schuster ist Bürgermeister von Perchtoldsdorf und zeigte Mandl, mit dem er früher gemeinsam im NÖ Landtag saß, die Firma SHT, den größten Arbeitgeber der Martkgemeinde.

Mindestens 1000 EU-Bestimmungen müssen abgeschafft werden

Mandl spricht sich wie sein Parteichef Sebastian Kurz für neue EU-Verträge und den massiven Abbau von überbordenden Reglementierungen aus. Die von Kurz angepeilte und von der Opposition massiv kritisierte Zahl von 1000 Bestimmungen bzw. Verträgen, die annulliert werden müssten, hält Mandl sogar für die Untergrenze. Er selbst habe als EU-Parlamentarier in den letzten Monaten 120 Änderungsanträge gestellt.

Mandl ist auch fix davon überzeugt, dass Großbritannien in der EU bleiben wird und es zu einem Exit vom Brexit kommen wird. Aber, so Mandl im Hinblick auf die politischen Mitbewerber und deren EU-kritische Haltung: „Die EU kann auch scheitern.“